Von unserem ersten Bitchfight hatten wir ja bereits berichtet. Wie es sich für richtige Foodies gehört, steigt man nach dieser Völlerei nicht einfach aus dem Kalorien-Geschäft aus. Nein, man opfert sich natürlich für die Allgemeinheit und gibt sich ganz der Fress-Orgie hin. Langsam verstehen wir es über Feinkost-Leichen zu gehen und tickende Zuckerbomben zu entschärfen. Wir machen euch nix vor, wir sind gerne Wiederholungstäter und Schlemmer-Suchtis. Da kam es uns natürlich sehr entgegen, dass sich am vergangenen Wochenende die Mafia der Street Food Veranstalter ein leckeres Battle lieferte. Am 3. und 4. Oktober wurden auf beiden Rheinseiten die Fritteusen angeworfen und sich mit frischen Zutaten eingedeckt. Mainz vs. Wiesbaden – da werden die Klingen geschärft und die Kochschürzen angelegt. Hier erfahrt ihr, welcher Besuch sich wirklich gelohnt hat.
Wiesbaden – für alle Hundefreunde mit Regenphobie
Für all diejenigen, die kein Drei-Wetter-Taft besitzen und es so gar nicht feucht fröhlich mögen, ist diese Location wohl die bessere Wahl. Überdacht bedeutet allerdings auch, dass man sich bei schönerem Wetter nicht gemütlich in die Sonne legen kann. Von den paar nicht überdachten Bierbänken aka „Sonnendeck“ mal abgesehen. Da bietet auch das allseits präsente EDEKA-Gelb keinen Trost. Das Großhandel-Ambiente konnte nur durch das freundliche Personal an den leckeren Fressständen aufgewertet werden. In bester Stimmung gab es hier eine reichliche Vielfalt an internationalem Angebot. Und wer auf freien Himmel verzichtet vergibt auf dem Boden wohl umso mehr Platz. So hat sich Wiesbaden als Kampfansage an die Mainzer Veranstalter für die Akzeptanz von Hunden entschieden – wuffwuff, wohin mit der Hundekacke? Vielleicht tröstet das über die 3 € für den Eintritt hinweg? Wir sind uns da noch unsicher.
Jaja, tierlieb sind sie, die Wiesbadener. So gab es neben den vielen Vierbeinern auch einen makaberen Gänsemarsch im Programm. Wer möchte schon sein Gericht vorher quakend durch die Menge watscheln sehen? Da war die Auswahl der Live-Bands schon etwas besser getroffen. Überraschender Act war eine Band von Jugendlichen, namens Freizeitkämpfer, die das Gelände echt gerockt hat. Erwartungen wurden völlig übertroffen, da standen tatsächlich ehrwürdige Nachfolger von Silbermond, Juli und wie sie alle heißen #nextmusicgenerationrocks.
Auch der neue Verkehrsmittel-Trend, die motorisierte Seifenkiste, sorgte für Action. Da freute sich bestimmt der ein oder andere Mann, dass er die gewonnenen Kalorien vor Ort beim Motorsport wieder verbrennen konnte. An Entertainment wurde also etwas für die Allgemeinheit geboten. Leider hat man dafür an der Kinderecke gespart. Wirklich einladende Spielmöglichkeiten gab es hier nicht. Blöd, wenn Mami und Papi einfach mal in Ruhe schlemmen wollen – kreisch, quengel, auf-den-Boden-werf.
Wiesbadener Highlights
Genug gemeckert, nun wird es kulinarisch. Daher hier kurz unsere Highlights, bevor es zur Mainzer Veranstaltung geht!
#1 Bier Likör 22
Das hat ja sehr gut geklappt. Da kommt man extra nüchtern auf das Festival und hat schon vor dem ersten Happen einen sitzen. Immer dieses schicke Verpackungsdesign… Tzz. Der süffige Bierlikör schmeckt überraschend süß und ist diesmal wohl nicht nur was für Männer.
#2 Pria Gourmet
Ein sehr netter Grieche präsentierte uns leidenschaftlich sein Feinkostsortiment. Hochwertige Oliven und Olivenöl lässt er in kleinen Manufakturen abfüllen. Hier wird alles noch mit viel Liebe von Hand verpackt, geklebt und eingetütet. Definitiv einen Besuch wert!
#3 Mundpropaganda – die Geschmacksvagabunden
Das nennen wir mal einen stylischen Foodtruck mit Humor! Neben deftigen Köstlichkeiten schaffen es sogar beliebte Modenamen, die leider immer noch absolut den Zeitgeist treffen, auf die Speisekarte. Zum Pulled Teriyaki Chicken Burger ein Chili-Topping im Schärfegrad Zindy, Mändy oder Tschaklin gefällig? Ooooh, hoffentlich fühlen sich hier die Kevins und Jeremy Pascals nicht vernachlässigt.
#4 hello mellow
Sorry, wir sind Wiederholungstäter und fallen einfach immer wieder auf ein süßes Verpackungsdesign in pastelligen Mädchenfarben herein. Und Knut ist Schuld an Constis härtestem Zuckerschock ever! Die samtig-süßen Gourmet-Marshmallows zergehen einfach wie Wattewölkchen im Mund.
Mainz – Alles mir, alles meins
Mensch, was eine Kinderwagen-Parade. Man merkt schnell, dass die Location so einiges mehr hergibt. Direkt am Rhein gelegen finden sich kleine Liegewiesen, mehrere Sitzgruppen mit Sonnensegel, eine Spielfläche für Krabbel-Babys und alle anderen Plagegeister. Neben den glücklichen, jungen Familien sah man überall stylische, junge Menschen mit obligatorischem Hipsterbärtchen oder verspiegelter Sonnenbrille. Yolo! Außerdem eine zur Sonne ausgerichtete Tribüne und natürlich gaaaanz viele leckere Fressstände. Das Angebot war ebenso reichhaltig wie in Wiesbaden. Einige der Foodstände waren nämlich auf beiden Veranstaltungen vertreten. #bloßnixverpassen
Mainzer Highlights
Die Bilder dürften für sich sprechen. Wir möchten gar nicht weiter um den heißen Brei – äh, die heißen Pommes reden und kommen lieber gleich zu unseren Lieblings-Ständen.
#1 Zum grünen Wagen
Süßkartoffel-Pommes – kreisch! Was gut ist, spricht sich schnell rum. Wir sind mehrfach um den grünen Wagen geschlichen, dessen meterlange Schlange uns ziemlich abgeschreckt hat. Als wir zum Ende doch unser Glück versuchten, war das hinreißend klingende Highlight des Stands mit dem falschen Lachs auf Feigen bereits ausverkauft. Also wurde aus dem Lachs eine Schale mit Süßkartoffel-Pommes und ein Putenbrust-Burger mit Granatapfeldressing. Die Betreiber haben scheinbar nicht mit soviel Gesundheitsfanatikern gerechnet, denn zum abholen seiner Bestellung durfte man sich nochmals anstellen und warten bis der Hunger ins Unerträgliche wuchs. #nevermesswithhungrywomen
#2 Taste Buds Grilled Sandwiches
Der babyblaue Bulli direkt am Eingang wirkte mit seinem süßen Logo und sympathischen Sprüchen sofort vielversprechend. Leider war das Trüffel-Sandwich dann doch mehr heiße Luft als Pfiff. Geschmeckt hat es, jedoch fehlte das gewisse Etwas und die versprochene Trüffelnote. Oder waren nach unserem Likör in Wiesbaden einfach alle Geschmacksnerven gelähmt?
#3 Thank God it’s low carb
Yeay, ein Mädchenstand in unseren Farben! Da müssen wir hin und zack ein Törtchen geschnappt. Puh, so low kam uns der Red Velvet Kuchen gar nicht vor. Ein sehr leckerer, sehr süßes und sehr pinkes Stückchen Sünde. Ein Blick auf den schicken Flyer belehrt uns jedoch eines besseren: Hier greift man auf glutenfreies Mandel- oder Kokosmehl zurück und süßt mit Xylit und Erythrit – ähm bitte was? Zucker mit nur halb soviel Kalorien, der aus Maisstärke hergestellt wird, belehrt uns Healthy-Freak Janine. Dann ist ja gut!
Übersicht und Fazit zum Street Food Festival Battle
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[one-third]Location[/one-third]
[one-third]WI – Alte Schmelze 23, Wiesbaden (EDEKA Gelände)
Wetterfest gewappnet für jeden Vulkanausbruch, Mega-Monsun oder Sonnenfinsternis[/one-third]
[one-third]MZ – Planke Nord, Mainz
(Direkt am Rhein)
Mottoparty „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Überrascht uns doch der Regen, werden wir halt nass – wir haben keine Angst um unsere Frisur.[/one-third]
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[one-third]Ambiente[/one-third]
[one-third]WI – Bin ich hier auf nem Flohmarkt? Gelb, gelb, gelb, da helfen selbst kleine Dekoelemente nix. Packt die Fähnchen lieber wieder ein. Hunde- aber leider weniger familienfreundlich[/one-third]
[one-third]MZ – Oh, Happy Day! Mit reichlich Platz zum austoben und urbanem Ambiente direkt am Rhein – Schlemmerfeeling! [/one-third]
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[one-third]Food[/one-third]
[one-third]WI – Einmal alles querbeet bitte, egal ob aus Sri Lanka, Bad Kreuznach oder Griechenland. Hier war auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei. [/one-third]
[one-third]MZ – Genauso abwechslungsreich wie in Wiesbaden und teilweise sogar die gleichen Stände. Wer einfach nur hungrig ist, wird in beiden Städten mit einer großen Vielfalt begrüßt. [/one-third]
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[one-third]Preis[/one-third]
[one-third]WI – Better had more Money! 3€ gehen schonmal flöten. Damit hätte man sich einen leckeren Nachtisch holen können. Sparfüchse verzichten dann lieber aufs Eis oder gehen nach Mainz.[/one-third]
[one-third]MZ – Kostenlos und völlig gratis, da spendieren wir uns doch gleich nen Drink! [/one-third]
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[one-third]Fazit[/one-third]
[one-third]WI – Wetterfestes Animationsprogramm mit Interviews auf einer Bühne, Gänsetanz und Musik-Acts, wo selbst die Hunde im Takt bellen. Wer auf Entertainment zählt, ist hier vielleicht besser aufgehoben.[/one-third]
[one-third]MZ – Mehr für Hipster und Familien, denen es tatsächlich eher ums gemütliche Essen geht. Hier bleibt man bei schönem Wetter doch freiwillig den ganzen Tag.[/one-third]
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Auf welchem Streetfood-Festival habt ihr euch durchgefuttert und wo hat es euch besser gefallen? #baucheinziehen
Hallo ihr drei :)
Ich war am Samstag auch auf dem Mainzer Street Food Festival. Ich war genauso begeistert wie ihr. Das Wetter hat ja auch alles gegeben und die Location war wirklich super ;) Ich hab mich an den Erdnussbutter-Burger und die frittierten Schokoriegel gewagt. Wenn schon – denn schon :D
Lieben Gruß,
Jenny
Hallo liebe Jenny,
deine Wahl hört sich aber auch sehr gut an! Nach Wiesbaden waren wir fast viel zu voll, um uns in Mainz noch durchfuttern zu können. Einmal alles probieren wäre wirklich ein Traum!
Hungrige Grüße
Janine
Hi, super schöner Bericht von euch!
Aber bei eins zwei Kleinigkeiten muss ich widersprechen. Wir waren als Familie in Wiesbaden (zwei Erwachsene mit zwei Kindern und Hund)
Ihr schreibt das es keinen Kinderbereich gegeben hat. In Wiesbaden war eine Hüpfburg, Kürbismalen und gratis Popcorn. Betreut von netten jungen Mädels die sich um die Kids gekümmert haben.
Wir waren sehr zufrieden und haben unsere Hundekacke per Beutel im Müll entsorgt, wie immer halt ;-)
Wir haben gerne 6 Euro für zwei Erwachsene gezahlt, das Entertainment und die Infrastruktur wollen ja auch bezahlt sein. Für Kinder war der Eintritt frei.
Wir kommen gerne wieder :-)
LG Ulf
Ich werde definitiv nächstes mal nach Mainz gehen da ich es schon eine Frechheit finde Eintritt nehmen zu wollen (Wofür sicherlich die Locations nichts können). Das hat definitv den ersten Magenbitter verursacht.